Lizenzierungsregeln

Softwarelizenzvertrag

Softwarelizenzvertrag

Ein Softwarelizenzvertrag ist eine Vereinbarung über die Nutzung und Rechte an der Software zwischen dem Hersteller und dem Benutzer. Durch diese Vereinbarung wird sichergestellt, dass die Benutzer die Software so nutzen, wie es der Hersteller vorgesehen hat. Die Informationen im Softwarevertrag beziehen sich in der Regel auf die Anzahl der Installationen der Software und auf die Art und Weise, wie die Software verteilt werden soll. Abhängig von der Art der Microsoft-Lizenz können die Informationen in der Softwarevereinbarung variieren. Beispielsweise ist bei OEM-Lizenzen die Software mit der Hardware vorinstalliert und kann nicht auf einem anderen Gerät erneut installiert werden. Dies ist bei Volumenlizenzen oder Retail-Lizenzen von Microsoft nicht der Fall. Diese sind nicht an das Gerät gebunden und daher übertragbar. Abonnementbasierte Lizenzen hingegen können auf jedem Gerät verwendet werden, solange eine Internetverbindung besteht. Die Softwarelizenzvereinbarung von Microsoft verhindert wie jede andere Softwarevereinbarung den Missbrauch der Software. Darüber hinaus ist in der Lizenzvereinbarung die korrekte Verteilung der Lizenz festgelegt. Die Software von Microsoft kann von direkten Microsoft-Partnern sowie unabhängigen Distributoren und Wiederverkäufern vertrieben werden.

Weitere wichtige Informationen, die in der Microsoft-Lizenzvereinbarung enthalten sind, beziehen sich auf allgemeine Informationen über die Vereinbarung, die beteiligten Parteien, die Vertragsbedingungen und das Kleingedruckte.

Core-basierte Lizenzierung

Bei der Core-basierten Lizenzierung handelt es sich um ein Lizenzierungsmodell, das die Anzahl der Lizenzen, die ein Benutzer benötigt, anhand der Serverkerne der Prozessoren und deren Menge bestimmt. Die Core-basierte Lizenzierung wurde erstmals 2016 mit dem Windows Server eingeführt. Der Grund für die Schaffung des kernbasierten Lizenzierungsmodells ist die Notwendigkeit einer konsistenten Lizenzierungsmetrik.

Windows Server

Damit Unternehmen ihren Windows Server korrekt lizenzieren können, müssen sie die Lizenzierungsrichtlinien von Microsoft einhalten. Für die Core-basierte Lizenzierung von Windows Server gelten drei Grundregeln, die beachtet werden müssen. Zunächst muss jeder physische Kern in einem Server lizenziert werden. Zweitens sollte jeder Prozessor für die Abdeckung von mindestens 8 Kernen lizenziert sein. Schließlich sollte jeder Server so lizenziert sein, dass er mindestens 16 Kerne abdeckt.

Als Faustregel gilt, dass zunächst eine Basislizenz mit 16 Kernen erworben werden sollte. Falls der Server des Benutzers über mehr als 16 Kerne verfügt, benötigt er zusätzliche Lizenzen für jeden der zusätzlichen Kerne. Die zusätzlichen Lizenzen können als 2, 4 oder 16 Kerne erworben werden.

Ein Benutzer benötigt außerdem zusätzliche Lizenzen, wenn er mehr als zwei virtuelle Maschinen mit einer Windows Server Standard-Lizenz verwendet. Sollte der Benutzer über Windows Server Datacenter verfügen, benötigt er keine zusätzlichen Lizenzen für die virtuellen Maschinen, da es für diese keine Begrenzung gibt.

Wenn ein Benutzer Anwendungen auf dem Windows-Server wie SQL Server oder Exchange Server ausführt, müssen die allgemeinen Lizenzierungsregeln für diese Server angewendet werden.

SQL Server

Es gibt zwei Möglichkeiten, SQL Server zu lizenzieren. Eine davon ist mit CALs (wird im nächsten Abschnitt erklärt) und die andere ist „pro Kern“. Für die Lizenzierung des Servers plus CALs müssen Unternehmen eine Serverlizenz für jeden Server und eine CAL-Lizenz für jeden Benutzer und/oder jedes Gerät erwerben. Dieses Lizenzmodell wird in der Regel von kleineren Unternehmen bevorzugt, da es kostengünstiger ist. Die Lizenzierung pro Core erfordert, dass jedem SQL Server eine bestimmte Anzahl an Core-Lizenzen zugewiesen wird. Dieses Modell bietet zwar eine genauere Möglichkeit zur Messung der Rechenleistung, ist aber auch teurer und wird von größeren Unternehmen bevorzugt. Einer der Hauptvorteile besteht darin, dass die Anzahl der Benutzer unbegrenzt ist, sodass keine CAL-Lizenzen erforderlich sind. SQL Server Standard und Enterprise können als Paket mit 2 Kernen erworben werden. Die Mindestanforderung für beide Editionen des SQL Servers beträgt 4 Kerne pro Prozessor oder die Gesamtzahl der Kerne auf dem Server. Als Faustregel gilt, den höheren Wert zu wählen.

CAL-Lizenzierung

CAL ist die Abkürzung für Client Access License. Diese Lizenzen autorisieren den Zugriff von Benutzern und/oder Geräten, die eine Verbindung zu einer Serverlizenz herstellen müssen. Es gibt zwei Arten von CALs, basierend auf der von ihnen bereitgestellten Autorisierung: Standard CALs und Remote Desktop Services (RDS) CALs. Standard CALs können nicht durch RDS-CALs ersetzt werden, sondern werden komplettiert. Sowohl Standard- als auch RDS CALs können entweder User oder Device CALs sein. Die Wahl zwischen User und Device CALs hängt von der Anzahl der Benutzer und Geräte ab, die Zugriff auf den Server benötigen. Grundsätzlich müssen Standard-CALs nicht wie andere Softwarelizenzen aktiviert werden.

User CAL-Lizenzierung

User CALs werden in der Regel häufiger ausgewählt als Device CALs, die Wahl hängt jedoch stark von der Anzahl der Benutzer und Geräte ab. Wenn die Benutzer über mehrere Geräte auf den Server und seine Dienste zugreifen müssen, wäre es eine kosteneffizientere Lösung, die Benutzer mit User CALs zu lizenzieren.

Device CAL-Lizenzierung

Device CAL-Lizenzen sind eine gute Lösung für Unternehmen mit wechselndem Personal oder weniger Geräten als Benutzern, die Zugriff auf den Server benötigen. Sollten mehrere Personen über weniger Geräte Zugriff auf den Server benötigen, sind Device CALs kostengünstiger als User CALs.

CAL-Lizenzierung für Remotedesktopdienste

Remotedesktopdienste oder RDS CALs bieten Benutzern und/oder Geräten Fernzugriff auf den Server und seine Dienste. In Anlehnung an die Lizenzierungslogik der standardmäßigen User und Device CALs hängt die Auswahl der Menge und Art der RDS CALs auch von der Anzahl der Benutzer und Geräte ab, denen Zugriff auf den Server gewährt werden muss. Eine wichtige Lizenzregel, die Sie beachten sollten, ist, dass RDS CALs keine Standard CALs ersetzen. Sie sind lediglich eine Ergänzung für den Fall, dass ein Fernzugriff erforderlich ist.

 

Regeln für gebrauchte Lizenzen

Wie oben erwähnt, regelt die Softwarelizenzvereinbarung die korrekte Verbreitung der Software und die Rechte, die der Benutzer hat. Da Microsoft das Recht zur Nutzung der Software verkauft, kann dieses Recht auch weiterverkauft werden. Diese Entscheidung hat der Europäische Gerichtshof in seinem Urteil vom 3. Juli 2012 C-128/11 getroffen. Seitdem ist der Weiterverkauf der Softwarelizenzen von Microsoft unter den folgenden 5 Voraussetzungen legal.

  1. Die gebrauchte Software darf zum Zeitpunkt der Lieferung nicht genutzt werden
  2. Die verwendete Softwarelizenz wurde auf unbestimmte Zeit erworben
  3. Es fallen keine weiteren Kosten im Zusammenhang mit der Nutzung der gebrauchten Software an
  4. Die genutzte Softwarelizenz ist nicht geteilt oder anderweitig unvollständig
  5. Die gebrauchte Softwarelizenz wurde mit Genehmigung des Softwareeigentümers in einem Land der Europäischen Union gekauft und verkauft.

Wie bei jeder anderen Lizenz muss die Anzahl der genutzten Software der Anzahl der Lizenzen entsprechen, für die das Unternehmen/der Benutzer einen Kaufbeleg besitzt.

Nichteinhaltung der Microsoft-Regeln

Missachtet ein Unternehmen die Richtlinien und Regelwerke von Microsoft oder weigert es sich, diese einzuhalten, drohen Konsequenzen. Je nach Verstoß muss ein Unternehmen entweder ein Bußgeld zahlen oder mit rechtlichen Schritten rechnen.

Durch Audits kann Microsoft überprüfen, ob ein Unternehmen die Softwarerichtlinien einhält. Ein Unternehmen kann stichprobenartig überprüft werden, wenn Microsoft einen Verdacht auf Nichteinhaltung hat oder auf der Grundlage eines Signals Dritter. Ein Audit ist im Wesentlichen eine regelmäßige Überprüfung, ob ein Unternehmen die von ihm verwendete Software über- oder unterlizenziert. Im folgenden Artikel werden die verschiedenen Arten von Microsoft Audits und deren Bestehen vorgestellt.