SQL Server 2025: Alles, was Sie wissen müssen
10/16/2025
8 min
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SQL Server 2025: Alles, was Sie wissen müssen

10/16/2025
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Microsoft hat am 22. August 2025 die erste Release Candidate (RC0) von SQL Server 2025 angekündigt. Diese Version markiert einen wichtigen Schritt in Richtung allgemeiner Verfügbarkeit und bringt Verbesserungen in den Bereichen Leistung, Stabilität und neue Funktionen, basierend auf dem Feedback aus der Preview-Phase.

SQL Server 2025 legt großen Wert auf die Integration von KI, verbesserte Unterstützung für Datenanalysen, Cloud-Hybrid-Szenarien und Entwicklerwerkzeuge. Im Folgenden wird erläutert, was wirklich neu ist, und anschließend, wie die Core-basierte Lizenzierung (und Alternativen) funktioniert und ob sich im Vergleich zu früheren Versionen wie SQL Server 2022 etwas geändert hat.

Was ist neu oder verbessert in SQL Server 2025

Vector-Datentyp und Funktionen

SQL Server 2025 führt einen neuen Datentyp ein, mit dem Sie Vektorwerte (z. B. Embedding-Vektoren aus KI-Anwendungen) direkt speichern können. Dadurch können Berechnungen und Operationen mit Vektoren direkt in der Datenbank ausgeführt werden, ohne externe Tools.

Vektor-Index und Similarity Search

Es gibt Unterstützung für Vektorindizes, mit denen Sie schnell nach ähnlichen Vektoren suchen können (Approximate Similarity Search). Dies ist besonders nützlich für KI-, Machine-Learning- und Suchlösungen, bei denen semantische Ähnlichkeiten wichtig sind.

Integration von ONNX-Modellen

Mit der neuen Anweisung CREATE EXTERNAL MODEL können Sie ONNX-Modelle lokal in SQL Server hosten. So können Sie KI-Inferenz direkt in der Datenbank durchführen, ohne separate ML-Dienste. Dies funktioniert über die Option Preview Features.

Change Event Streaming

SQL Server 2025 kann Änderungen in Tabellen (wie Inserts, Updates und Deletes) nahezu in Echtzeit als Events streamen. Diese Events können dann an Azure oder andere Systeme weitergeleitet werden, wodurch Integrationen einfacher und schneller werden.

Neue T-SQL-Funktionen

Die Sprache wurde um leistungsstarke Funktionen erweitert, wie z. B.:
• REGEXP_MATCHES und REGEXP_SPLIT_TO_TABLE für reguläre Ausdrücke und Aufteilung.
• Neue JSON-Aggregatfunktionen wie JSON_OBJECTAGG und JSON_ARRAYAGG, die die Arbeit mit JSON-Daten erheblich vereinfachen.

Copilot-Integration in SSMS

In SQL Server Management Studio können Sie jetzt Copilot nutzen. Dies ermöglicht es, in natürlicher Sprache Fragen an Ihre Daten zu stellen und schneller Erkenntnisse zu gewinnen, ohne komplexe Abfragen schreiben zu müssen.

Hybride und Cloud-Integration

Die Integration mit Azure Arc wurde verbessert, wodurch hybride Szenarien besser unterstützt werden. Dadurch wird es einfacher, On-Premises-Datenbanken mit der Cloud zu verbinden und flexibel in Multi-Cloud-Umgebungen zu arbeiten.

Leistungsverbesserungen

•    Verbesserte automatische Plan-Korrektur, mit Trace Flag 12618 jetzt standardmäßig aktiviert.
•    Optimierung des Seiten-Dispatching in Always On-Umgebungen, wodurch Hochverfügbarkeit und Failover schneller und stabiler werden.

Preview-Features Konfiguration

Es gibt eine neue Datenbankeinstellung, mit der Sie experimentelle Funktionen optional aktivieren können. So können Sie neue Möglichkeiten testen, ohne Ihre Produktionsumgebung zu gefährden.

Neue Standard Developer Edition

Microsoft bietet eine kostenlose Developer Edition an, die alle Funktionen der Standard Edition enthält. Dies erleichtert Entwicklern das Erstellen und Testen von Anwendungen in einer produktionsähnlichen Umgebung.

Entfernte oder veraltete Funktionen

Einige Features werden nicht mehr unterstützt oder sind zur Entfernung markiert. Beispiele:
• Hot add CPU wird herabgestuft.
• Lightweight pooling wird eingestellt.

SQL Server 2025 befindet sich zum Zeitpunkt dieses Schreibens noch in der Preview und wird vorerst hauptsächlich in Testumgebungen eingesetzt. Wenn Sie sofort eine SQL Server-Lizenz benötigen, können Sie SQL Server 2022 erwerben. Dies ist ein langzeitunterstützter SQL Server, der bereits häufig für Datenbankanwendungen eingesetzt wird.

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Lizenzierung von SQL Server 2025: Wie funktioniert Core-basierte Lizenzierung?

Lizenzierung ist einer der komplexesten Aspekte von SQL Server. Mit der Einführung von SQL Server 2025 ändert sich grundsätzlich wenig: Das Core-basierte Lizenzmodell bleibt größtenteils gleich wie in früheren Versionen. Es gibt jedoch Punkte, die wichtig zu verstehen sind, z. B. alternative Modelle und hybride Szenarien. Nachfolgend wird Schritt für Schritt erklärt, wie Core-basierte Lizenzierung funktioniert, welche Alternativen es gibt und was in SQL Server 2025 neu ist.

Das Per-Core-Modell

Das Core-basierte Lizenzmodell funktioniert nach einigen festen Prinzipien:
• Lizenzen werden basierend auf der Anzahl der physischen Cores (oder virtuellen Cores) erworben, auf denen SQL Server läuft.
• Lizenzen sind immer in 2-Core-Paketen erhältlich (2-Packs).
• Für physische Server müssen alle physischen Cores, die in Gebrauch sind, lizenziert werden. Hyper-Threading wird hierbei nicht berücksichtigt: die Berechnung erfolgt ausschließlich auf Basis physischer Cores.
• Es gilt ein Minimum von 4 Cores pro Prozessor, unabhängig von der tatsächlichen Anzahl. Dieses Minimum bleibt in SQL Server 2025 bestehen.
• Für virtuelle Maschinen (VMs) müssen Lizenzen den zugewiesenen virtuellen Cores (v-Cores) zugewiesen werden. Auch hier gilt in der Regel ein Minimum von 4 v-Cores pro VM.
• In der Enterprise Edition können Sie unter bestimmten Bedingungen Unlimited Virtualization nutzen: Wenn alle physischen Cores des Hosts lizenziert sind, können Sie eine unbegrenzte Anzahl von SQL Server-Instanzen auf diesem Host ausführen, einschließlich in mehreren VMs.

Alternative: Server + CAL-Modell

Neben dem Per-Core-Modell gibt es auch das Server + CAL-Modell (Client Access License). Dies funktioniert wie folgt:
• Sie erwerben eine Microsoft-Serverlizenz für jede SQL Server-Installation.
• Für jeden Benutzer oder jedes Gerät, das auf den Server zugreift, muss zusätzlich eine CAL erworben werden.

Obwohl dieses Modell 2025 weiterhin verfügbar ist, wird es von Microsoft in neuen Lizenzverträgen stark eingeschränkt und häufig in großen Umgebungen nicht mehr angeboten. Es ist daher vor allem noch für kleine Organisationen mit einer begrenzten und stabilen Benutzerzahl interessant.

Beispielberechnungen

Physischer Server: ein Rechner mit 2 CPUs mit jeweils 8 Cores (insgesamt 16 Cores).
• Sie müssen alle 16 Cores lizenzieren.
• Core-Lizenzen werden in 2er-Paketen verkauft. Sie benötigen also 8 Pakete.

Virtuelle Maschine: eine VM mit 6 zugewiesenen v-Cores.
• Es gilt ein Minimum von 4 Cores, daher müssen Sie 6 Cores lizenzieren.
• Das bedeutet 3 Pakete mit 2 Core-Lizenzen.

Enterprise Unlimited Virtualization: ein Hostserver mit 20 physischen Cores.
• Wenn Sie alle 20 Cores mit der Enterprise-Edition lizenzieren, dürfen Sie darauf eine unbegrenzte Anzahl von SQL Server-VMs ausführen, ohne zusätzliche Kosten pro VM.

Hybride und Cloud-Szenarien 2025

Microsoft legt 2025 mehr Gewicht auf hybride Umgebungen und die Integration mit Azure Arc. Das bedeutet, dass Organisationen SQL Server in einer Kombination aus On-Premises und Cloud betreiben können. Core-Lizenzen bleiben die Basis:

• Läuft SQL Server On-Premises, gilt die Standard-Core-Regel (physische oder virtuelle Cores zählen).
• In der Cloud (Azure oder andere Anbieter) erfolgt die Lizenzierung basierend auf den zugewiesenen v-Cores.
• Mit Software Assurance kann es Flexibilität geben, Lizenzen sowohl On-Premises als auch in der Cloud einzusetzen (Mobility Rights).

Hat sich die Lizenzierung in SQL Server 2025 geändert?

Basierend auf den verfügbaren Dokumentationen und Ankündigungen scheinen die Core-Lizenzierungsprinzipien in SQL Server 2025 nicht grundlegend verändert zu sein. Bekannte Grundsätze wie „license all cores“, Mindestanzahl an Cores, 2er-Pakete und virtuelle Cores bleiben bestehen. Es gibt jedoch einige Punkte zu beachten:

Die Dokumentation erwähnt, dass die Server + CAL (Client Access License) Option weiterhin existiert, in neuen Lizenzverträgen jedoch oft eingeschränkt oder nicht mehr verfügbar ist. Einige Quellen schreiben, dass Microsoft 2025 möglicherweise mehr Gewicht auf Core-basierte Lizenzierung legt, wodurch die Nutzung von Server + CAL in größeren Umgebungen weiter zurückgeht. Zusätzlich liegt 2025 ein klarer Fokus auf hybriden und Cloud-Szenarien, was zeigt, dass Lizenzierungsmethoden in kombinierten Umgebungen (On-Premises und Cloud) immer wichtiger werden. Laut Preview-Dokumentation bleiben die Basisregeln für Cores unverändert.

Die Schlussfolgerung lautet daher: Core-Lizenzierung bei SQL Server 2025 funktioniert im Wesentlichen wie bei früheren Versionen – Sie zählen Cores und kaufen Core-Lizenzen. Es gibt jedoch deutlich mehr Fokus auf moderne Szenarien, Cloud-Nutzung und entwicklerfreundliche Lizenzen.

Praktische Überlegungen & Tipps für SQL Server 2025

• Wählen Sie das Core-Modell bei unvorhersehbarer Nutzung: Wenn Sie viele Benutzer haben oder externen Zugriff ermöglichen, ist Per-Core meist einfacher als Server + CAL.
• Verwenden Sie Enterprise bei Virtualisierung: Wenn Sie viele VMs betreiben, kann die Enterprise-Version durch die Unlimited Virtualization-Möglichkeiten kostengünstiger sein.
• Verwenden Sie die neue Standard Developer Edition: Für Dev/Test ist die neue kostenlose Standard Developer Edition praktisch. Sie müssen nicht immer Produktionslizenzen kaufen, nur um in einer identischen Umgebung zu testen.
• Vorsicht bei Preview Features: Funktionen, die über PREVIEW_FEATURES aktiviert werden, fallen möglicherweise außerhalb des Standard-Supports oder des Lizenzverhaltens. Nutzen Sie sie primär zu Testzwecken.
• Planen Sie für Cloud-/hybride Szenarien: Da SQL Server 2025 eine starke Integration mit Azure Arc und hybriden Architekturen bietet, ist es wichtig, bei der Lizenzplanung mögliche Cloud-Migrationen oder Aufteilungen zu berücksichtigen.
• Überprüfen Sie Lizenzpakete und Preisänderungen: Einige Analysen zeigen, dass durch KI-Funktionen Preisdruck auf SQL Server 2025 entstehen kann, was Lizenzkosten in Organisationen erhöhen könnte.

Empfehlung für SQL Server 2025

SQL Server 2025 behält das vertraute Core-basierte Lizenzmodell bei, baut jedoch auf KI- und Vektorunterstützung, hybriden Integrationsfunktionen und Cloud-Integrationen auf. Es gibt auch entwicklerfreundliche Editionen wie die neue Standard Developer Edition. Wenn Sie planen, auf SQL Server 2025 zu aktualisieren oder neu zu starten, achten Sie insbesondere auf Ihre Lizenzwahl (Core vs CAL), die Rolle der Virtualisierung und wie Sie die neuen KI-Möglichkeiten nutzen, ohne unnötige Lizenzkosten zu verursachen.

Haben Sie Fragen zur Lizenzierung von SQL Servern? Kontaktieren Sie uns, und wir beraten Sie, was für Ihre Situation am besten geeignet ist. Bei Interesse an älteren SQL Server-Versionen können Sie bereits ein Angebot anfordern.

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FAQ

Wann ist SQL Server 2025 verfügbar?
Microsoft hat am 22. August 2025 die erste Release Candidate (RC0) veröffentlicht. Die allgemeine Verfügbarkeit (GA) wird voraussichtlich später 2025 erfolgen, abhängig vom Feedback aus der Testphase.

Was ist der wichtigste Unterschied zwischen SQL Server 2025 und 2022?
SQL Server 2025 konzentriert sich stark auf KI-Integration, Vektor-Daten, Cloud-/Hybrid-Unterstützung und Leistungsverbesserungen. Funktional bleibt er vertraut, aber mit modernen Erweiterungen für Datenanalyse und Machine Learning.

Ist SQL Server 2025 bereits für Produktionsumgebungen geeignet?
Noch nicht. Die aktuelle Version (RC0) ist eine Preview-Version, die für Test- und Entwicklungsumgebungen gedacht ist. Für Produktionszwecke wird weiterhin SQL Server 2022 empfohlen.

Hat sich das Lizenzmodell in SQL Server 2025 geändert?
Nein, das Core-basierte Modell bleibt größtenteils wie bei SQL Server 2022.
Die wichtigsten Prinzipien:
• Lizenzen pro physischem oder virtuellem Core
• Verkauf in 2-Core-Paketen
• Mindestanzahl von 4 Cores pro Prozessor

Was ist Azure Arc-Integration?
SQL Server 2025 ist besser in Azure Arc integriert, sodass Sie On-Premises-Datenbanken verwalten können, als wären sie Cloud-Ressourcen. Dies bietet mehr Flexibilität, zentrales Management und Unterstützung für hybride Szenarien.

Was ist die neue Standard Developer Edition?
Microsoft führt eine kostenlose Developer Edition mit allen Funktionen der Standard Edition ein.
Diese Version ist ideal für Entwickler und Tester, die ihre Anwendungen in einer produktionsähnlichen Umgebung erstellen und testen möchten, ohne zusätzliche Lizenzkosten.

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